EFFETTI MERAVIGLIOSI

Wundersame Musik des italienischen Frühbarock

18. Februar 2023 19 Uhr | St. Remberti Kirche Bremen

19. Februar 2023 17 Uhr | St. Lamberti Kirche Oldenburg


Effetti meravigliosi

- Wundersame Musik des italienischen Frühbarock


Werke von u.a. Giovanni Girolamo Kapsberger, Claudio Monteverdi

und Paolo Quagliati


Viola Blache & Erika Tandiono | Canto

William Shelton | Alto

Mirko Ludwig | Tenore

Sönke Tams Freier | Basso


Mechthild Karkow & Rebecca Raimondi | Violine

Bernhard Reichel | Chitarrone

Julius Lorscheider | Cembalo


„Das Ziel des Dichters ist das Wunderbare (meraviglia),

(Ich spreche vom Meister, nicht vom Stümper!)

Wer nicht Staunen machen kann, dessen Platz ist im Stall.“

Giambattista Marino, 1619


Das Eröffnungskonzert des Konzertzyklus 2023 widmet sich der berühmten römischen „Accademia degli Umoristi“. Im Jahr 1600 gegründet, regulierte sie wie kaum eine andere Institution das intellektuelle Leben Roms und nahm eine herausragende Stellung in der Förderung von Dichtung, Malerei und Musik ein.


Kunstgeschichtlich verbindet man die „Accademia degli Umoristi“ vor allem mit dem berühmten Dichter Giambattista Marino, dem geistigen Vater der „meraviglia“. Im Mittelpunkt seiner neuen Ästhetik stand das „Concetto“, der scharfsinnige Einfall. Poesie sollte mit Hilfe von Sprachspielen wie Rätseln, Anagrammen und bizarren Metaphern, die sich wie ein Mosaik über die in den Hintergrund rückende Handlung legen, zum Staunen und Wundern anregen. 


So auch die Musik: In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden Giambattista Marinos neuartigen Texte umgehend zum bevorzugten Repertoire der Komponist*innen. Mit der literarischen Vorlage änderte sich auch die Musik selbst schlagartig und machte sich ebenso auf die Suche nach der „meraviglia“. 


„Musica getutscht“ erweckt in seinem Konzertprogramm den Geist der „Accademia“ und präsentiert Musik, die während der Treffen gespielt und diskutiert wurde. Neben Instrumentalmusik und Madrigalen nach Texten von Giambattista Marino, erklingt die (kurze) erste römische Oper „Il carro di fedeltà d’amore“ von Paolo Quagliati aus dem Jahr 1606.

 

Viola Blache

Viola Blache © Antje Kröger

Programm


Girolamo Kapsperger

- Sinfonia (1615)

- Io rido, io rido Amanti (1609)


Paolo Quagliati

- Il carro di fedeltà d’amore (1606)


Girolamo Frescobaldi

- Canzona quarta (1628)

Claudio Monteverdi

- A Dio, Florida bella (1614)


Francesca Caccini

- Io veggio i campi (1618)

Bizzarro Accademico Capriccioso

- Filli, cor del mio core (1621)


Lelio Colista

- Sonata a 3

Domenico Mazzocchi

- Udito ho Citherea (1638)

Michelangelo Rossi

- Toccata settima (1657)

Claudio Monteverdi

- O ciechi il tanto affaticar (1640)